Seit drei Jahren ist der Kletterfelsen auf dem Spielplatz in der Alvenslebenstraße nun gesperrt. Der Beton ist brüchig geworden – von Betonkrebs befallen heißt es. Die Sperrung hat negative Auswirkungen nicht nur für den Spielplatz, sondern weit darüber hinaus für unseren Stadtteil. Deswegen hat der Quartiersrat einen „Offenen Brief“ gerichtet an die Beteiligten in Politik und Verwaltung, beim Grundstückseigentümer und beim Alpenverein. Hier der offene Brief im Wortlaut:
14. 06. 2023
Offener Brief an
- Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport
- Ausschuss für Sport, Abgeordnetenhaus von Berlin
- Jörn Oltmann, Bezirksbürgermeister Tempelhof-Schöneberg
- Eva Majewski, Bezirksstadträtin, Leiterin der Abteilung für Stadtentwicklung und Facility Management Tempelhof-Schöneberg
- Oliver Schworck, Bezirksstadtrat, Leiter der Abteilung für Jugend und Gesundheit
- Snezana Michaelis und Markus Terboven, GEWOBAG
- Oliver Wiese, Deutscher Alpenverein, Sektion Berlin
- Oliver Schmidt, Jugendamt Spielplatzkommission
- Corinna Lippert, Bezirkliche Koordination Quartiersmanagement
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit über 20 Jahren steht der Kletterfelsen – auch Kirchbachspitze genannt – nun auf dem Spielplatz an der Alvenslebenstraße. In dieser Zeit hatte er eine sehr positive Ausstrahlung auf die Umgebung. Der zuvor vernachlässigte Ort wurde zu einem wichtigen Treffpunkt im Kiez. Viele Kinder und Jugendliche lernten dort unter Anleitung das Klettern, was für ihr Selbstwertgefühl und für die Kommunikation untereinander sehr hilfreich war. Der Kletterfelsen hatte eine starke integrative Wirkung, weil er Menschen, die zum Klettern hierher kamen, mit Menschen aus dem Kiez zusammenbrachte.
Seit 2020 ist der Kletterfelsen nun abgesperrt, weil sanierungsbedürftig. Die Absperrung um den Kletterfelsen mit Bauzäunen ist gefährlich für kleine Kinder und lässt einen blinden Fleck entstehen auf dem Spielplatz. Darauf haben die Stadtteilmütter aufmerksam gemacht. Der Spielplatz ist der einzige im weiteren Umfeld. Er wird sehr stark besucht im Sommer wie im Winter und liebevoll betreut durch Outreach (Mobile Sozialarbeit mit Kindern, Veysel Caliören).Wir bitten alle Beteiligten, sich mit uns dafür zu engagieren, dass der Kletterfelsen wieder nutzbar gemacht wird. Außer der Sanierung des Kletterfelsens gibt es weitere dringende Wünsche der Nutzer:innen des Spielplatzes: dass kaputte Spielgeräte repariert werden (z. B. die Schaukel) und dass der sehr unebene Bolzplatz erneuert wird. Ein Ballfangnetz wäre sehr hilfreich, denn der Zaun zum Nachbargrundstück ist mit gefährlichen Spitzen ausgestattet. Für die abendlichen Filmvorstellungen, die Outreach auf dem Spielplatz durchführt, wäre ein Stromanschluss günstig. Und wenn es einen Wasseranschluss gäbe, könnten die Spielplatzbesucher:innen auch Beete angelegen.
Wir bitten alle Beteiligten bei der GEWOBAG als Grundstückseigentümerin, beim Deutschen Alpenverein, beim Bezirk und Senat dringend zu klären, welche Sanierungsarbeiten für den Kletterfelsen notwendig sind und die Sanierung dann auch schnell umzusetzen.
Bitte vergegenwärtigen Sie sich, dass Kinder nur einmal Kind sind und helfen Sie mit, dass der Spielplatz an der Alvenslebenstraße sich positiv entwickeln kann.Mit freundlichen Grüßen, im Auftrag des Quartiersrats
Matthias Bauer
Offener Brief des Quartiersrates zur Sanierung des Kletterfelsens als PDF-Dokument
Vor dem Quartiersrat hat Outreach, die im Schöneberger Norden Jugendsozialarbeit machen, sich schon im März 2021 in einem offenen Brief an die GEWOBAG gewandt. Der offene Brief von Outreach kann hier als PDF heruntergeladen werden.
Offener Brief outreach März 2021 als pdf-Dokument
Auch die Politik hat sich schon intensiv mit dem Thema beschäftig. Leider bisher ohne Ergebnis. Die Diskussion im Ausschuss für Sport des Berliner Abgeordnetenhauses am 16.12.2022 wird im folgendem Film dokumentiert.
Es tut sich was: Nach den Sommerferien wird die Spielplatzkommission des Bezirks Tempelhof-Schöneberg sich vor Ort selbst ein Bild machen, in dem sie den Spielplatz in der Alvenslebnstraße besucht – am Dienstag, den 29. August um 17 Uhr.
Der Abgeordnete Sebastian Walter hat beim Senat zum Kletterfelsen nachgefragt. Die Fragen und Antworten der Senatsverwaltung sind hier nachzulesen:
https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/19/SchrAnfr/S19-15914.pdf?bezuggrd=CHP&utm_source=cp-kurzstrecke
Die Senatsverwaltung hat auf den offenen Brief geantwortet. Alpenverein und GEWOBAG sollen sich in Gesprächen befinden für eine langfristige Nutzungsvereinbarung. GEOBAG sei nicht in der Lage die Instandsetzung zu finanzieren. Möglicherweise könnte es eine Finanzierung aus Landesmitteln und Mitteln des Alpenvereins geben.
https://www.schoeneberg-nord.de/berlin/wp-content/uploads/2023/09/schreiben-senatsverwaltung-kletterfelsen_07-07-2023.pdf