von Matthias Bauer
Die rbb-Abendschau berichtete wieder einmal über das Gebäude der Kulmer Straße 2 bis 4 sowie die Alvenslebenstraße 12 und 12A. Seit fünfeinhalb Jahren ist das Haus eingerüstet, vor dreieinhalb Jahren wurden die Aufzüge ausgebaut. Damals hieß es, neue Aufzüge würden eingebaut, um die sich im Bau befindlichen Penthäuser auf dem Dach mit anzuschließen. Bis heute fehlen die Aufzüge und die Baustelle auf dem Dach sieht aus wie eine Bauruine. In vielen Wohnungen unterhalb des Dachs hat sich Schimmel ausgebreitet.
Das Martyrium für die Mieter begann vor über 10 Jahren, als die Tarsap [https://tarsap.de/de/projekte.html] das Gebäude kaufte. Sie wandelte die 60 Mietwohnungen um in Eigentumswohnungen und sorgte mit unappetitlichen Methoden dafür, dass die meisten Mieter im Laufe der Jahre auszogen, nämlich durch unsachgemäßen Umgang mit Asbest, Vernachlässigung von Instandsetzung, Schimmel, Vermüllung, Einschüchterungen durch Modernisierungsankündigungen und Kündigungen, überhöhte Betriebskostenabrechnungen.
Einige der Mieter:innen, die dennoch geblieben sind, haben nun Eigenbedarfskündigungen erhalten, denn die 10-Jahres-Schutzfrist vor Eigenbedarfskündigungen, die nach dem ersten Verkauf einer Wohnung gilt, ist nun abgelaufen. Im Beitrag der Abendschau werden zwei hochbetagte Mieter:innen vorgestellt, die nun von solchen Kündigungen betroffen sind. Ist es moralisch verantwortbar, einer 92-Jährige Mieterin zu kündigen, fragt Michael Bartels vom Berliner Mieterverein im Abendschau-Beitrag.
Hier ist der Link zum Bericht der Abendschau, der noch ein paar Tage zur Verfügung stehen wird:
„Ein Horrorhaus“ so brachte es Uli Zelle, der Reporter der RBB-Abendschau auf den Punkt in schon seinem Bericht am Samstag, den 9. April 2022. Damals reagierte der Bauträger mit Ausreden und Versprechungen, es habe Lieferschwierigkeiten gegeben, in einigen Monaten würden die Aufzüge eingebaut. Daraus wurde nichts. Der Horror ging weiter einfach weiter.
Wie kann man den Mieter:innen helfen, die sich nun seit mehr als 10 Jahren in einer zermürbenden Auseinandersetzung befinden, die teilweise in ihren Wohnungen gefangen sind ohne Aufzug und die auf dem heutigen Wohnungsmarkt kaum eine Chance haben, etwas besseres zu finden?
Die privaten Eigentümer der verschiedenen Wohnungen und der Baustelle auf dem Dach schaffen es offensichtlich nicht, die Probleme zu lösen. Kann das Bezirksamt hier etwas ausrichten, z.B. indem es das Haus unter Zwangsverwaltung stellt?
Titelbild: Screenshot RBB-Abendschau vom 01.03.2025
Siehe Beitrag von April 2022 über das „Horrorhaus“:
Nachtrag, 24.03.2025: die Linken haben in der Bezirksverordnetenversammlung eine mündliche Anfrage gestellt mit dem Titel
Kulmer / Ecke Alvenslebenstraße – Eigentum verpflichtet?